Wir freuen uns, Ihnen die neuen Gender Leitlinien vorstellen zu dürfen!
Mit ihrer Verabschiedung durch die Senatorin für Gesundheit, die Deputation für Gesundheit sowie der Fachausschüsse Allgemeinpsychiatrie und Sucht sind die Gender Leitlinien 2022 die Grundlage im Umgang mit Geschlecht in der Bremer psychiatrischen und Suchthilfeversorgung. Die neuen Leitlinien werden gemeinsam mit den Ergebnissen der Nutzer*innenbefragung am 25.11.2022 auf dem Fachtag „Gender Leitlinien 22- und nu?“ vorgestellt.
Zum Hintergrund: der Bremer Senat hat 2011 die von der AG Gender verfassten Leitlinien für eine geschlechtergerechte psychiatrische Versorgung in Bremen beschlossen. Darin identifiziert die AG Gender zentrale Unterschiede in der Versorgung zwischen Frauen und Männern und gibt Vorschläge für eine geschlechtergerechtere Versorgung.
Zehn Jahre später startete die Überarbeitung der Gender Leitlinien mit dem Auftrag der Behörde für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, alle Geschlechter in die Gender Leitlinien inhaltlich mit einzuschließen, also:
- Frauen und Männer die trans* und/oder inter* sind
- Frauen und Männer die dies nicht sind, also cis- und endogeschlechtlich sind
- Menschen, deren Geschlecht außerhalb einer zweigeschlechtlichen Vorstellung liegt, z. B. nichtbinäre, genderqueere und ageschlechtliche Menschen
Die neuen Gender Leitlinien 2022 sind im Herbst 2022 fertig geschrieben und verabschiedet worden und werden nun veröffentlicht. Sie basieren auf dem Austausch in der AG Gender, den Erkenntnissen aus der Nutzer*innenbefragung „Ge-schlecht? Geht-gut!“ und dem Feedback von Bremer Gremien der psychiatrischen- und Suchthilfe, Institutionen, die zum Thema Geschlecht arbeiten sowie Teilnehmende eines öffentlichen Events zur Diskussion der Gender Leitlinien.
Wer ist die AG Gender?
Die AG Gender, welche die Gender Leitlinien geschrieben hat ist 2007 vom Fachausschuss Allgemeinpsychiatrie der Zentralen Arbeitsgruppe zur Versorgung psychisch kranker und suchtkranker Menschen in der Stadtgemeinde Bremen (ZAG) gegründet worden. Ziel des Netzwerks ist es, dass alle Geschlechter die Unterstützungsangebote der psychiatrischen und Suchthilfe in Bremen gleichberechtigt nutzen können. Das Projekt „Doing Gender“ koordiniert die AG Gender und ist seit Oktober 2020 mit Modellmitteln der Senatorin für Gesundheit bei der Initiative…e.V. aufgebaut worden.
Die Mitglieder der AG Gender in 2021/2022 sind gleichzeitig auch die Autorinnen der Gender Leitlinien und bestehen aus interessierten Einzelpersonen sowie Vertreterinnen der Unabhängigen Fürsprache und Beschwerdestelle West • Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V. • Innere Mission • Arbeiter-Samariter-Bund Gesellschaft für Seelische Gesundheit mbH • AMEOS Klinikum Bremen • Klinikum Bremen-Ost • Hans-Wendt-Stiftung • AWO Bremen • Institutsambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie Gesundheit Nord gGmbH •
Die Mitglieder der AG Gender bringen u.a. Expertisen aus der Erfahrung als (ehemalige) Nutzer*innen mit, aus Mitarbeiter*innen oder Leitungsperspektiven und aus weiteren unterschiedlichen sozialen Feldern. In der AG Gender sind Frauen, Männer und nicht-binäre trans* Menschen aktiv.